
✓ Jetzt Bücher Psychologie & Hilfe online bestellen! im Test 2020 Jeder ist beziehungsfähig: Der goldene Weg zwischen Freiheit und Nähe. - Mit dem Konzept von „Das Kind in dir muss Heimat finden“ zu einer erfüllten Partnerschaft

Der Ansatz basiert auf der Annahme, dass Beziehungsfähigkeit darauf basiert, einerseits eigene Autonomiebedürfnisse durchzusetzen, andererseits Anpassungsbereitschaft zu entwickeln, um eigene Bindungsbedürfnisse zu befriedigen. In der paartherapeutischen Literatur gibt es viele Autoren, die das ähnlich sehen. Sich binden zu können, ohne dabei zu verlustängstlich zu werden oder zu egozentrisch zu sein. erscheint nachvollziehbarer Weise als zentrale Regulationsanforderung in Beziehungen. Ich finde die theoretischen Ausführungen sehr hilfreich und grundsätzlich auch überzeugend.Was mich stört ist aber der Anspruch des Buches, im Selbsthilfeteil des Buches. Hier wird ein Ansatz geschildert, den die Autorin offenbar in eigener therapeutischer Praxis entwickelt und erprobt hat und dem Leser explizit als Ansatz zur eigenen Persönlichkeitsveränderung angeboten. Ich kann mir ehrlich gesagt keinen Menschen vorstellen, der die empfohlenen Techniken quasi in Selbsttherapie anwenden kann und wird. Die Therapeutin stellt Techniken vor, die auf die Aufarbeitung eigener problematischer Kindheitserfahrungen gehen, auf das Verständnis der resultierenden Glaubenssätze etc. Das sind Ziele und Methoden einer tiefergehenden Verhaltenstherapie - als Selbsttherapie aus meiner Sicht überfordernd, zumindest dann, wenn nachhaltige Veränderungen angestrebt werden. Und wenn man es so betrachtet, dann wäre es, wie es schon immer war: „Jeder ist beziehungsfähig“ (wenn er in ausdauernder und in hoch motivierter Weise über lange Zeit an sich selbst arbeitet). Ich finde es etwas irritierend, dass die Autorin ihren Ansatz explizit als Alternative zur Therapie anbietet und dabei die zentrale Wahrheit unerwähnt lässt: Alles, was die Autorin zu diesem Thema zu berichten weiss, wurde im Kontext von Therapien entwickelt. In einer Therapie steht dem Klienten ein empathischer und fokussierter Gesprächspartnern zur Verfügung, der noch dazu eine vielleicht neue Beziehungserfahrung ermöglicht. Wie kann man also plötzlich zur Auffassung kommen, dass Therapie für derart fundamentale Veränderungen des Erlebens und Verhaltens nicht notwendig sei? Ich glaube auch, dass wir nicht für jede Entwicklung eine Therapie brauchen und dass viele Veränderungen von Beziehungsfähigkeit sich in Beziehungen vollziehen können. Die diesbezügliche Literatur (z.B. Stan Tatkin) wird von der Autorin allerdings nicht einbezogen.Ich finde das Buch dennoch sehr gehaltvoll und sehr dicht...hätte allerdings noch viele Anmerkungen zu den aus meiner Sicht oft sehr forschen Einordnungen und Klassifikationen ( Depressive sind meist überangepasst...Frauen schätzen beim Sex Unterwerfung... etc.). Aber die Autorin wirklich etwas zu sagen hat, hänge ich mich nicht daran auf. Auch wenn ich also vom Selbsthilfeteil des Buches nicht überzeugt bin, wünsche ich ihm ausdauernde Leser.
Vieles wusste ich schon und doch, da ich es nochmals von einer anderen Seite gehört, bzw gelesen hatte, hatte ich es dann begriffen und eine innere Entspannung trat ein, wodurch sich vieles ganz von alleine bereinigt hatte.Mir hatte das Buch sehr geholfen und mir gefällt der allgemein verständliche Schreibstil sehr.
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