
✓ Jetzt Bücher Kunst & Kultur online bestellen! im Test 2020 Diese ganze Scheiße mit der Zeit: Meine Entdeckung des Jetzt (Gräfe und Unzer Einzeltitel)

Ein klasse Buch. Ich habe es gestern bekommen, und konnte es nicht aus der Hand legen.Der Schreibstil von Hubertus Meyer-Burckhardt ist grandios. Ich habe es geradezu verschlungen. Sogar bevor ich mir einen Wein eingeschenkt hatte. ;-)Vielen Dank für den Einblick, die Worte & Zitate. Und alles Gute!

Kann eine erfolgsgewöhnte Eitelkeit einem solchen Buch die Tiefe geben, die es braucht, um nicht nur dem Autor einen weiteren Lorbeerkranz umzuhängen, sondern auch dem Leser bei der Frage zu helfen, wie denn „um Gottes willen“ mit der verbleibenden Lebenszeit („Restlaufzeit“) möglichst achtsam umzugehen sei?Meine anfängliche Skepsis schien zunächst berechtigt. Doch mit zunehmender Lesezeit (!) nahmen die Unterstreichungen zu, die Anmerkungen ebenfalls. Über das Ende berichtet die Überschrift. Insofern wurde der von dem Autor gegenüber seinen Leserinnen/Lesern geäußerte Respekt vor deren Lebenszeit abgegolten. Von der Verschwendung einer solchen kann also auf gar keinen Fall die Rede sein.Im Gegenteil. Jeder, der um die Fragilität des Lebens weiß und diese verinnerlicht, wird hier ein außergewöhnliches Beispiel dafür finden, wie mit der Diagnose „Krebs“ das Leben eine bereichernde Wendung nehmen kann. Auch wenn über allem die Frage steht: Wie viel Zeit bleibt mir noch?Zeit kann man nicht ansparen, so wie Geld. Doch mit allem Geld dieser Welt kann man keine zusätzliche Minute Lebenszeit kaufen. Das mag diejenigen trösten, die zumindest im Tod eine gewisse Gerechtigkeit sehen – aber es hilft eben nur bedingt. Zeit, Lebenszeit wird individuell bemessen, unabhängig von Verdiensten, Gebeten oder Flüchen. Der Umgang mit der Zeit ist Dreh- und Angelpunkt dieses Buches. Zentral wird er an der eigenen Geschichte dargestellt, die alles andere als langweilig ist. Dieser Umstand sowie der Bekanntheitsgrad des Autors geben dem Buch eine zusätzliche Würze. Und dieser Hubertus Meyer-Burckhard kann einfach auch gut erzählen, nimmt kein Blatt vor dem Mund und kleinere Entgleitungen seien der bereits erwähnten Eitelkeit geschuldet – und verziehen.Als Beispiel für die treffsichere Erzählkunst mögen die folgenden Sätze dienen: „Wann ist denn ein Moment so schön, dass man sterben könnte? Wenn wir im Gleichklang mit der Umgebung leben, wenn wir etwas getan haben, was wir uns nicht zugetraut haben, wenn wir uns über die Maßen verstanden fühlen.“Dem bleibt nichts mehr hinzuzufügen, außer vielleicht, dass dieses Buch ein ideales Buch zum Jahresausklang ist. Denn so gestärkt erhöht man ganz sicher seine Chancen, die (hier vielleicht neu entdeckten) Ziele auch zu erreichen.

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