✔ Blackbird: Roman

✓ Jetzt Bücher Psychologie & Hilfe online bestellen! im Test 2020 Blackbird: Roman 

'Als Schauspieler wird Matthias Brandt zu Recht seit Jahren mit Preisen überhäuft. Für dieses famose Erstlingswerk, das leider schon nach 170 Seiten sein Ende findet, sollten weitere hinzukommen. Und vielleicht beglückt uns der Autor ja irgendwann sogar mit einer Fortsetzung.'Diese Sätze formulierte ich 2016 für meine Rezension über Matthias Brandts wunderbaren literarischen Erstling "Raumpatrouille", in dem er autobiografische Anekdoten über seine Kindheit als Sohn des ehemaligen Bundeskanzlers Willy Brandt niedergeschrieben hatte.Eine direkte Fortsetzung ist sein nun endlich erschienenes zweites Buch zwar nicht, handelt es sich hier doch um eine fiktive Geschichte. Gleichwohl kann man "Blackbird" in gewisser Hinsicht doch als eine solche verstehen, denn der erneut in der Ich-Form erzählende 'Held' dieses von melancholischer Lakonie durchzogenen Romans könnte durchaus auch der inzwischen etwas älter gewordene Matthias sein.Zeitlich in den späten siebziger Jahren verortet, berichtet Morten alias 'Motte' von seiner geradezu archetypischen Jugend in einer ungenannten westdeutschen Kleinstadt. Er ist intelligent, eher schüchtern, ein distanzierter Beobachter der Welt um ihn herum; außer Rockmusik und Mädchen interessiert ihn eigentlich nicht viel. Die Ehe seiner Eltern ist zerrüttet, und sie trennen sich. Als dann auch noch Mortens bester Freund Manfred alias 'Bogi' plötzlich schwer erkrankt, versucht Morten, irgendwie mit der neuen Situation fertig zu werden, was ihm verständlicherweise jedoch nur mäßig bis unzulänglich gelingt.Bei der durchaus spannenden Lektüre habe ich mich immer wieder gefragt, wann dieser Text, der in einem unreifen, von pubertären Begriffen wie 'Schei..' und 'Ka..e ' durchzogenen Stil geschrieben wurde, entstanden sein soll. Eigentlich erinnert er an ein in größeren Abständen entstandenes Tagebuch, das der jugendliche Autor offenbar kurz nach den beschriebenen Ereignissen zu einem größeren Ganzen zusammengefasst hat.Fazit: "Blackbird" ist klassisches Coming of Age, also einer von sehr vielen Entwicklungsromanen, der aber etwa im Vergleich zu dem netten, kurioserweise inzwischen überall im Schulunterricht behandelten "Tschick" von Wolfgang Herrndorf, eine ganz andere Tiefe hat. Und trotzdem hätte ich mir von Brandts zweitem Buch letztendlich noch etwas mehr erhofft. 

männlich und zum Zeitpunkt der Geschehnisse etwa im gleichen Alter des Titelhelden sind in Blackbird Situationen genauso dargestellt, wie ich sie in etwa auch erlebt habe - nur viel emotionaler und mit Details, die ich schon wieder vergessen hatte. Selten hat mich ein Buch in der letzten Zeit so zu herzhaftem Lachen und mitfühlendem Heulen gebracht, wie Blackbird.